Erzbergrodeo 2018 – „Kopflosigkeit“ zum Start ins HareScramble sorgte für Frust

Da das Rodeo 2018 quasi direkt vor der Tür stand hatte ich 14 Tage vor dem Event ein Zwei-Tages Erzbergtraining mit meinem Buddy Felix Bräuer gebucht. Das hat Mega Spaß gemacht und wir sind echt viele der bekannten Sektionen gefahren. Gut eine Woche später war ich wieder in Eisenerz. Diesmal mit Blake Gutzeit - der Südafrikaner hat mich mit einer super netten „Local“-Family bekannt gemacht. Es ist immer schön neue Freundschaften zu schließen und so nette Leute kennen zu lernen. Vielen Dank an dieser Stelle an Familie Schmidt ☺

Zusammen mit Blake habe ich mir dann fast die gesamte Strecke angeschaut, zu Fuß. Stundenlanges Wandern am Erzberg, tagelang. Zumindest dachten wir, dass wir alles gesehen haben… aber weit gefehlt, wie sich im Rennen herausstellte. Dennoch lohnte es sich. Die Prologstrecke sind wir auf den KTM-E-Fahrrädern von Auto&Freizeit abgeradelt, was super war.

Vor dem Prolog hatte ich einen riesen Respekt, ja schon fast etwas Angst. Mein Kopf war nicht frei, die Gedanken an meine Knieverletzung, eben von diesem Prolog, waren zu präsent, um richtig Gas geben zu können. So war ich für die 3. Reihe qualifiziert. Der zweite Tag lief dann schon besser. Ohne groß nachzudenken, ballerte ich den Prolog hoch. Verlor zwar deutlich Zeit in den extrem ausgefahrenen Abschnitten, wurde dann aber oben raus viel schneller als am Vortag. So konnte ich sogar, trotz schlechterer Strecke, eine fast identische Zeit fahren. Für mich war das wie ein Startplatz in der ersten Reihe und enorm wichtig für meine mentale Einstellung. Auch wenn es am Ende „nur“ die 3. Reihe war, dennoch bestes Prologergebnis für mich am Berg.

Eine kleine Hoffnung hatte ich noch über das Endurocross in die erste Reihe einzuziehen. Nach guten Vorläufen im KTM Freeride-E-Endurocross hatte ich aber dann etwas Pech am Start zum Halbfinale und schied leider aus. Dennoch war dies eine lustige und spannende Sache und ein riesen Spektakel für die Fans und tausenden Zuschauern.

Dann lief irgendwie nichts mehr zusammen. Bei der Vorbereitung zum Harescramble stellte sich heraus, dass die Kupplung gewechselt werden musste und es auch Probleme mit dem Elektrostarter gab. Bis kurz vor Rennstart konnten diese allerdings behoben werden, bis auf einen kleinen schwerwiegenden Fehler der mir mein Rennen und die Hoffnung auf eine Zielankunft erneut vermasselte.

Leider war ich ohne Mechaniker an den Erzberg gereist, was mir nicht wieder passieren sollte. Wenn man wirklich Leistung bringen will, muss man im Kopf frei von Problemen sein. In der Eile und Aufregung, kurz vor dem Start, hatte ich vergessen zwei Schrauben und meine Halteschlaufe über der Sitzbank zu befestigen. Beim Aufsitzen und Ständer einhängen in der Startaufstellung sah ich das „Unglück“ … Doch die erste Reihe war schon los. So entschied ich mich zu starten, und aus dem Rocket-Ride zum Auto zu fahren. Ich fuhr die ersten Hänge zunächst im Sitzen dem Feld hinterher, um die Sitzbank nicht zu verlieren. Das Problem konnten wir dann, nach einigem Hin- und Her und telefonieren, am Transporter lösen. Allerdings verlor ich damit so viel Zeit, dass ich erst mit den 250-300er Startnummern zurück ins Rennen kam.

Ich fand dann aber ganz gut in meinen Flow und konnte mich über die Renndistanz gut nach vorn arbeiten. Leider hatte ich super viele „Zwangspausen“, um bestimmte Abschnitte zu passieren. Wir bildeten sogar Seilschaften und zogen unsere Bikes an einem Abschnitt gemeinsam an gut 10 Fahrern vorbei. Das ist eben der Spirit vom Extrem Enduro. Es waren einfach zu viele Fahrer vor mir um durchzurollen. Hinzu kamen, keine Frage, auch ein paar Fahrfehler meinerseits. Aber wem passiert das nicht… Meine Fitness war gut, ausbaufähig aber nach der Verletzung war ich überrascht, dass es doch so gut lief. Am Eingang zum Carls Diner war dann allerdings Schluss. Mit einer Restfahrzeit von 5 Minuten noch im Carls Diner das Bike zu beschädigen wäre purer Unsinn… ;)

Obwohl es nicht das Ergebnis war, was ich mir erhofft habe, konnte ich erneut super viel lernen. Im kommenden Jahr werde ich einen neuen Anlauf starten um weiter nach vorn zu kommen. So kann ich jetzt ein Jahr lang weiter von der Finisher Flagge träumen :) Vielen Dank an Alle, die mir am Berg in irgendeiner Form geholfen haben ☺ Danke, Danke, Danke.

Bis Bald, Euer Marcel #25