Alle 2 Jahre findet mein Heim GP in Grießbach statt. Es ist immer wieder schön, ein so großes Rennen vor der Haustür zu bestreiten und macht Einiges viel einfacher. Ich kann zum Beispiel einfach zu Hause schlafen :D
Da das Getzenrodeo diesmal an einem Sonntag stattfand, hatte sich der Getzenrodeo e.V. für den Samstag ein umfangreiches Rahmenprogramm ausgedacht. Los ging es mit dem freien Training auf der Teststrecke. Auch dort versammelten sich schon viele Enduro Fans und ich nutze die Chance, um den Boden im Getzenwald zu testen. Wie ich es mir schon gedacht hatte, fuhren sich ziemlich schnell tiefe Spuren in den lockeren, staubtrockenen Waldboden. So konnten wir erahnen, in welche es Richtung es am Sonntag gehen sollte.
Im Anschluss des freien Trainings ging es zur Pressekonferenz mit Autogrammstunde. Zu dieser waren schon solche Menschenmassen auf das Festgelände gepilgert, dass wir auch nach einer halben Stunde immer noch nicht alle Autogrammwünsche erfüllen konnten. Auch bei der Riderspräsentation und Auslosung der Startplätze war das Festzelt im Mogatec Gelände bis zum Rand voll. Zwei kleine Glücksfeen zogen Platz 23 für mich, mittig auf der Startreihe.
Als ich Sonntagmorgen zum Rennen fuhr, waren die Straßen rings um Gießbach bereits verstopft. Über 12.000 Zuschauer sorgten erneut für eine unglaubliche Stimmung. Diese wird es wohl weltweit nur einmal geben - so kenne ich es zumindest von keinem anderen Rennen.
Mein Start ins 2h Getzen Race war sehr gut. Leider kam mir ein BETA Fahrer von rechts oben immer näher, obwohl ich die Nase vorn hatte. Ich spürte den Lenker auf meinem rechten Arm und wir verhakten uns und kamen mit 3 weiteren Piloten zu Fall. Das war schon ziemlich bitter, denn in der Kartoffelreibe war erstmal ein großer Stau an einer kleinen Auffahrt.
Vielleicht könnte man sich für 2020 überlegen, ob man nicht anstelle des Trainings eine Art Prolog fährt um dann in 12 Reihen oder ähnlich, mit kleinen Abständen ins Rennen zu gehen. Es wäre auf jeden Fall für alle Fahrer fairer. Als es dann endlich weiterging, kam ich die erste Runde nicht richtig in Fahrt. Doch dann die Aufholjagd, getragen von den vielen Fans kam ich Runde um Runde weiter nach vorn. Obwohl ich der vorletzten Runde einen kleinen Durchhänger hatte und mit meinen Kräften haushalten musste, kam ein 21. Platz raus. Viertbester Deutscher diesem Weltklasse Feld ist für mich super ok. Klar wollte ich einmal ins Finale kommen, aber vielleicht ergibt sich ja in 2 Jahren eine neue Chance.
Danke ans Getzen Team für eure Arbeit. Was ihr mit nur 18 Vereinsmitgliedern auf die Beine gestellt habt, ist der pure Wahnsinn. Danke an die Fans die uns das ganze Rennen anfeuerten und natürlich an meine Sponsoren und Betreuer.
Am 03.11. folgt nun der Abschluss der HardEnduroSeries Germany Saison in Schwepnitz. Dann beginnt die Vorbereitung auf Krakau, Auftakt zur Superenduro Saison 2018/2019.