Hoffnung und Frust bei den HESG Läufen drei und vier

HESG Runde 3 Gefrees 2022

Staub, Stau und viel Frust. Der MSC Gefrees hat sich, mit dem Granit Scramble im Steinbruch an der Hohen Reuth im Fichtelgebirge, direkt in die Hard Enduro Herzen gebrannt. Die meisten kennen Gefrees aus der Trial Weltmeisterschaft. Doch der MSC kehrt zu seinen Wurzeln zurück und richtete ein Hard Enduro aus, ganz nach unserem Geschmack.

Für mich war es eine sehr gelungene Strecke – hier und da etwas eng und schön schwer. Das Gelände hat sehr viel Potenzial, um ein noch schwereres Rennen auszurichten. Ich bin super glücklich, dass es nun ein weiteres hartes Rennen im Kalender gibt.

Für mich lief es zu Beginn sehr gut. Ich konnte mich weit in die TopTen vorfahren, nachdem ich im Prolog eine „Umarmung“ mit einem Baum hatte, als ich dagegen fuhr. Zuerst musste ich also im Hauptrennen, das Feld von hinten aufrollen. Das gelang wunderbar und mir spielte dabei, die eher langsame sehr technische Strecke in die Karten. In der zweiten Runde waren wir gezwungen, die alternativen Spuren auf der Strecke, welche teilweise sehr knackig waren, zu suchen und zu nutzen.  Genau an so einer Stelle, beim Überqueren eines riesigen Felsquaders, setzte ich das Vorderrad einen Tick zu weit links und zerstörte dabei die Aufnahme vom Flexschlauch der Bremsanlage.
So musste ich die verbleibenden Runden ohne Frontbremse fahren, was echt mies war, besonders in den Downhills. Durch die defekte Bremse konnte ich teilweise nur schieben und verlor enorm Kraft und Zeit. In einer kleinen Steinfeld Abfahrt versuchte ich etwas zügiger zu fahren, rutsche leider ab und stürzte. Dabei hat sich mein Kühlerschlauch verabschiedet und es ging nur noch ums „überleben“ und mit so wenig Drehzahl wie möglich, vorsichtig zu Ende zu fahren, um den Motor nicht zu zerstören.

Doch dann, kurz vor dem letzten Checkpoint streikte das Bike und ich fiel aus. Das war wirklich Pech, denn es war nicht der Motor an sich, sondern die Kabel der Einspritzinjektoren lagen am Zylinderkopf an. In Folge der Überhitzung, durch das fehlende Kühlwasser, verschweißten diese sich mit dem Kopf und die Kupferkabel waren blank… Resultat: Kurzschluss. Ich sag mal so, Glück im Unglück. Mein Team KTM-Sturm regelte das in der darauffolgenden Woche und reparierte das Bike, so dass es wieder einsatzfähig war. Vielen Dank an der Stelle noch einmal an das Team von Zweirad Sturm 😊

HESG Runde 4 in Reisersberg

Denn 14-Tage später ging es wieder nach Bayern, diesmal nach Reisersberg. Meine Erwartungshaltung war ziemlich hoch, da es das Jahr vorher, als ich verletzungsbedingt als Zuschauer vor Ort war, sehr anspruchsvoll aussah. An dem Wochenende war es leider sehr warm und trocken, dementsprechend einfach war auch die Strecke gesteckt. Es gab einen super coolen kurzen Abschnitt im Hochwald und der Rest der Strecke war so semi schön, mega ausgefahren und nicht wirklich schwer. Für meinen Geschmack sehr schnell. Wenn ich könnte, wie ich wöllte 😉 würde ich das Streckendesign dort komplett verändern. Die Möglichkeiten es richtig schwer zu gestalten, sind gegeben, da das Gelände schön am Hang liegt. Allerdings ist man dann sehr wetterabhängig.

Für die Gruppenrennen war der Track zwar immer noch zu schnell, aber ok. Das Finale empfand ich zu einfach und hatte einen unnötigen Abschnitt, welcher nur eine Spur als Ausfahrt hatte, wodurch wieder mega Stau und viel Frust bei allen Fahrern entstand. Dazu hatte ich leider den Überblick verloren, auf welcher Position ich mich befand. Da mein Start aber sehr gut und ich zu Beginn des Rennens weit vor war, hatte ich jetzt das Gefühl, ein ganzes Stück weiter hinten unterwegs zu sein. Doch es war nur mein Gefühl… Ein Hauch von Frust, gepaart mit Sinnlosigkeit und Aufregung vom Stau und ständigem Warten, killten jeglichen Ehrgeiz. So cruiste ich das Finale zu Ende und war total überraschend auf Platz 19. 😊  Ich brauch ganz dringend wieder meinen Luca, der mir während des Rennens die Platzierung anzeigt, dann wäre sicher mehr drin gewesen. Vielleicht hätte ich hier und da etwas mehr gedrängelt, anstatt brav zu warten. 😉

Weiter geht es es in der HESG am 03.09.2022 mit dem MelzExtrem. In der Hoffnung, dass dort alle Steinfelder und Auffahrten integriert werden, die gefunden werden können und die dann auch noch breit gebändert sind. Es gibt nichts Schlimmeres, als ein verkorkstes Rennen in Folge von Stau…

Bis dahin, Euer Marcel #25

Fotos: GrenzNic640, Ina Klemer