King of the Hill – Kurztrip mit folgen…

Das Wochenende im rumänischen Arad werde ich wohl in vielerei Hinsicht stark im Gedächtnis behalten. Im Dezember 2012 kamen die ersten Informationen,dass im April ein neues Extrem Rennen stattfinden soll. Mit dem klanghaften Namen „King oft he Hill Tournament“. Dass es eines der spektakulärsten und vor allem schwersten Extreme Enduro Rennen werden sollte, konnte man nur erahnen. Doch Mitte Januar wurden die absoluten TopStars wie Chris Birch, Graham Jarvis, Wade Young und Paul Bolton verpflichtet. Uns war sofort klar, dass es ein Rennen der ganz harten Sorte werden sollte. Zwei Tage Offroad in den Ausläufern der Karpaten und zur Einstimmung ein Prolog auf WM-Niveau bei dem Petrus auch noch ein Wörtchen mit reden wollte.

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Ich reiste mit meinem Teamkollegen und Kumpels nach Arad. Eddi Findling, Sascha Kumant und Denis Günther sorgten dafür, das es uns auf der 1000km langen Fahrt nicht langweilig wurde. Vor Ort, schon etwas früher angereist, warteten Maik Thumser und Chris Irmscher. Die beiden nutzten die Möglichkeit mit einem Guide einige Streckenteile anzuschauen. Auch in Rumänien ist das Wetter für die Jahreszeit sehr ungewöhnlich gewesen. Statt 20 Grad und Sonnebegegneten uns Schnee, Dauerregen, Sprühregen, Regen von der Seite usw. Die Strecke war wahnsinnig tief und dadurch anspruchsvoll. Ich wollte den Romanics erfahrenen Jungs der Knightlinercrew bezüglich ihrer Reifenwahl erst nicht glauben, aber Daniel bestätigte mir den Einsatz vom Mitas XT 754. Und ich war mehr als froh darüber.

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Am Freitagnachmittag im Prolog konnte ich mich in meiner Prologgruppe durchsetzen. Die Hindernisse waren bis auf eine Baumstammsektion gut aufgebaut. Doch der Regen machte die Hindernisse sau glatt. In einer dieser viel ich um, leider. Ohne diesen Strauchler wäre eine Top5 Zeit drin gewesen. Egal mit Platz 8 in einem Zug mit den Spezis im Ergebnis seinen Namen zu lesen ist ne coole Sache.

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Der Vorteil, am Samstag mit ganz vorn an den Start zu rollen, war gewaltig. Schon am ersten Hang wurde klar, was auf uns zukam. Endlos lange Auffahrten und Abfahrten, glatt wie Eis. Beim Runterfahren war an Bremsen teilweise kaum zu denken. Eine Abfahrt war so wahnsinnig steil, dass ich nicht mehr langsamer wurde und mir als Ausweg einen Dornenbusch suchte! Und ich war nicht der Einzige, der diese „Technik“ nutzte um zu bremsen ;D …

Nach unzähligen Auf- und Abfahrten, Bachbetten und anderen brutalen Streckenabschnitten, landete der Profi-Track wieder in einem Downhill, der fast unfahrbar war. Dort unterschätze ich die Schwierigkeit und bekam ganz leicht eine in den Dämpfer und rollte nach vorn über den Lenker in den Hang. Und mein Mopped hinterher und direkt in die Beine, so ungünstig, dass sich der Tankverschluss öffnete und das Benzingemisch in meinem Stiefel und ans Bein lief. Ein Hobbyfahrer warf sein Mopped in den Schmand und kam von der Hobbyspur auf der anderen Seite zur Hilfe und hob mein Mopped auf. Vielen Dank an der Stelle an den unbekannten Retter in der Not. Danke! Es hat etwas gebrannt, was aber auszuhalten war, doch schon wenig später schmerzte es immer mehr. Mittlerweile war ich auf der Reserve unters… weil ich zu viel Sprit verloren hatte. In den Downhills Mopped ausmachen und wenns an war, ganz behutsam am Gas, bloß nicht mitten in der Pampa stehen bleiben, dachte ich mir. Ich „zottelte“ Step by Step zum nächsten Checkpoint. Dort sah ich unseren Österreicher und gebürtigen Rumänen Lucian. Man war ich froh, den zu sehen! Er redete mit ein paar Leuten und sagte, dass wir auf direktem Weg zum Tankstopp fahren. Doch schon wenige 100m später war Ende im Gelände. Er organisierte in einer gefühlten Ewigkeit ca. 2l Sprit. Beim Warten wurde es immer schlimmer und so entscheid ich, mich ins Paddock bringen zu lassen. Lucian führte mich zurück. Vielen Dank.

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Ich wollte gern Sonntag einen Restart machen und kärcherte noch fix das Mopped. Zog meine Klamotten aus und sah schon das Unheil, machte aber noch fix das Mopped Ready to Race. Doch an einen Restart war nicht zu denken. Über Nacht wurde aus der Rötung eine kräftige Verätzung, was Frau Dr. Hermann aus Schlettau dann zu Hause diagnostizierte. Glück im Unglück gehabt, dass ich keine Infektion bekommen habe. So kann es relativ schnell verheilen, wahrscheinlich ohne große Hautschäden. Anfangs sah es nicht gut aus, mittlerweile bin ich zufrieden. So kann man sich wieder raus trauen.

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Alles in Allem bin ich sehr traurig über den Ausfall. Ich war bis zum Aufgeben in einer sehr guten Verfassung. Die Platzierung im Rennen war im internationalen Vergleich mit den Spitzen-Fahrern echt gut. Holger sagte zu mir “sometimes you win, sometimes you learn”. Und das habe ich, keine Frage, doch zu finischen mit einem Top 10 Platz, das wärs gewesen.

Zum Schluss noch ein dickes Dankeschön an alle meine Sponsoren, die mir diesen Trip mitfinanziert haben! Ihr seid Klasse, ich bin froh, solche „Gönner“ zu haben und hoffe, dass es beim nächsten Mal besser läuft.

Link Bildergalerie:

 

Youtube Videolinks:

ab 4.13 min ;)

http://www.youtube.com/watch?v=DLx8zhfz4ps

ab 0:13 sec – Teucherbau-Service Fahrzeug, ab 6min super Heli Luftaufnahmen!

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=nfYbl141px4#!

Helmcam auf meinem Kopf:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=OFE8NrPobxI

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