Am Freitag entschied sich Felix ganz kurzfristig, mit mir noch einen freien Platz auf der Warteliste für das unter Hobbypiloten hochgeschätzte Endurorennen in Lichtenberg zu füllen. Also Bike leicht verdreckt vom Training eingeladen und los gings am
Samstagvormittag nach Lichtenberg. Gegen Mittag verließ uns der Sonnenschein und der Himmel öffnete seine Schleusen. Ab Rennstart und auch während des Rennens ging es nieder als gäbe es kein Morgen mehr. Das angekündigte Gewitter kam dann auch
zeitiger als vorhergesagt und sorgte kurz vor Rennstart noch für „Enduroflair“ der Superlative – richtiges Endurowetter eben. Da die Startreihenfolge nach Eingang der Nennung erfolgte und die Startnummern auch so vergeben wurden, starteten wir aus den
letzten Reihen.
Los ging es Punkt 15 Uhr bei Platzregen im Konvoi durch Lichtenberg. Am „Kuhstall“ wurde dann das Rennen gestartet indem die Vorausfahrer den langen „Endurozug“ verließen. Dann gabs für mich die erste Schlammpackung von einer fetten 450ger KTM
und so war auch mein erstes Abreißvisier schon weg. Es ging dann im 10 Sekundentakt weiter. An verdammt vielen Stellen musste ich warten um überholen zu können. Nach gefühlten 50 Überholmanövern kam ich im vorderen Drittel, aus der ersten Runde in den
am Rundenende befindlichen Extremtest im Boxenarial an. Dieser kleine Test war einfach nur MEGA GEIL – Baumstämme, Steinfeld, Wasserloch etc. – ein kurzer Spezialtest, der für die Zuschauer sicher sehr interessant war.
In meiner zweiten Runde lief alles wie geschmiert. Meine 2-takt KTM schnurrte wie ein Kätzchen und konnte Boden auf die Top 5 gut machen.
Die nächsten beiden Runden absolvierte mein Teambuddie Felix souverän und wir lagen weiter auf TopTen Kurs. Da wussten wir aber noch nicht, das der Veranstalter arge Probleme mit der Zeitnahme hatte Anschließend fuhr ich wieder zwei Runden und pflüge
wieder zügig druch die endlos geilen Singletrails rund um Lichtenberg. Ich wartete aber meist geduldig, bis mir die langsameren Fahrer auf den engen Trails Platz machten. Ich wollte keinen unnötig hetzen, anschreien oder sonst irgendwie in Gefahr bringen, da ich kurz vorher einen kleinen fast „High-Speed“ Crash hatte. An dieser Stelle SORRY an den Fahrer, der das mit ansehen musste… Und danke fürs „Vogel“ zeigen … Aber ich wusste nicht, das es sich um Metallstangen handelte, die dann auch noch so bombenfest
mehr in der Hand hatte … Aber eh ich dir reingekracht wäre hab ich noch bissl links angezogen und dabei das Teil „tuschiert“… Ich kann dir versichern, nicht nur dein Herz war in die Hose gerutscht… Ja was solls, wieder was gelernt und auch mal Glück gehabt,
yeah!
Ab diesen Runden wechselten wir jede Runde, da Felix so besser zurecht kam. Das war auch für mich ok, da ich mich bißl dämlich langgemacht hatte und mir dabei mein linkes Knie verletzte. Alles in allem waren wir gut unterwegs und TopTen waren sicherlich drin.
Da es aber Probleme mit der Auswertung gab wurde das Ergebnis zusammengewürfelt und sich irgendwie ausgedacht… Keine schöne Sache wenn man bedenkt, das die drei Erstplatzierten auch ein gutes Preisgeld bekommen.
Am Ende hatten wir 11 gefahrene Runden was mit unserer SP Zeit Platz 8 bedeutete. Nach dem Rennen musste ich erst mal in den DRK-Wagen um meine Wehwehchen versorgen zu lassen. Die Sanis sagten mir, dass das Knie noch professionell versorgt
werden müsste. Also war ich am gleichen Abend noch im Erzgebirgsklinikum Annaberg und die Wunde wurde dort genäht. Nach meinem kleinen unspektakulären „Rutscher“ hat sich ein Kieselstein so tief das „gesunde“ Knie gebohrt, dass dabei der Schleimbeutel verletzt wurde und viel Dreck über die 4h Renndistanz ins Knie geraten ist.
Nach ausgiebiger Reinigung im EKA durch einen Endurosport begeisterten tschechischen Arzt gilt es nun zu hoffen, dass ich mir keine Infektion eingefangen habe. Durch den Dreck im Schleimbeutel besteht ein großes Infektionsrisiko, was eine Weiterbehandlung nicht ausschließt. Am Freitag wird noch einmal geschaut, ob weitere operative Eingriffe nötig
sind…